pyradigma

RAUM-KLANG-LICHT-SKULPTUR
Pyramidee/Idee Pyraktiv/Team Pyramisu/Beteiligen! Pyradigma/Pyradigma Pyro/Projektbüro

Pyramidee/Idee


Projektbeschreibung

Das Projekt umfaßt eine Pyramide als mobilen Hohlraumkörper, deren Oberflächen aus silberfarbenen Datenträgern (Disks:CD,CDR,DVD…) besteht, im geschlossenen Innenraum eine Klang-Installation, die das Umfeld der Skulptur beschallt und im Außenraum eine Licht-Installation, deren Elemente die Oberflächen der Pyramide ausleuchten.

Die Pyramide

Die Skulptur einer 5 Meter hohen Pyramide ist gefügt aus 4 segmentierten Seitenflächen in der Form deckungsgleicher Dreiecke.
In der Art einer Schindel-Dachdeckung sind die Seitenflächen vollständig mit gebrauchten Disks bedeckt, wobei im Bedarf nahezu einheitlicher reflektorischer Eigenschaften ausschließlich Disks verwendet werden, deren unbedruckte Seite silbern oder silbernah ist. Übereinander überlappen die Disks um 1cm (Schindelcharakter), während sie nebeneinander auf Stoß gefügt sind, damit die typische Form der Disks als konkretes wie ideelles Bauelement gewahrt bleibt.
Mit der unbedruckten "Spiegel"-Seite nach außen sind die Disks auf tragbare Gittersegmente fest aufgeklebt. Die Segmente werden nach einem festgelegten Montageplan in die Trägerkonstruktion eingehängt. Die Trägerkonstruktion in Pyramidenform aus Leichtmetall-Streben ist in transportgerechte Teile gegliedert, die für den Gebrauch als mobiles System über entsprechende Verbindungen montiert und demontiert werden können.
Für die ausschließlich technisch-künstlerische Nutzung ist im Innenraum der Pyramide eine wettergeschützte Raumzelle integriert, zugänglich an einer Unterseite über ein Tür-Segment, das im geschlossenenen Zustand (von außen als solches unkenntlich) den Ein-und Austritt ermöglicht für die Klang- und Lichtkünstler sowie für das technische Personal zur Betreibung der Beschallungsanlage und der Lichtsteuerung im Innenraum.

Die Klang-Installation

Im Innenraum der Pyramide ist eine Beschallungsanlage installiert, die für die Bespielung mit 4-Kanal-Produktionen (Echt-Quadro) ausgelegt ist.
Mit entsprechendem Wetterschutz versehen, befinden sich in der Mitte des Innenraumes die Steuereinheiten für Sound und Licht sowie damit verbunden hinter jeder Seitenwand für je einen Kanal eine Lautsprechereinheit. Das Leistungsvolumen der Anlage ist für eine Beschallung des Umfelds der Skulptur ausgelegt und gemäß dem Beschallungsbedarf des konkreten Standorts der Skulptur ortsbezogen flexibel steuerbar.
Entsprechend dem Formcharakter der Skulptur und den inhaltlichen Ambitionen des Projekts werden für den Dauerbetrieb der Klang-Installation vorwiegend monolithische Ambient-artige (in sich ruhende) Sounds präsentiert, die von minimalistischen Strukturen bis zu vielfältigen experimentellen Schichtungen reichen, erzeugt in einer Mischung aus vorproduzierten elektronischen, computergenerierten Komponenten, Fieldrecordings (auch vom Aufstellungsort) bis hin zu live-erzeugten Einspielungen. So können z.B. über innen unsichtbar installierte Richtmikrofone auch Stimmen und Geräusche aus dem aktuellen akustischen Außenbereich der Skulptur in Echtzeit in die Übertragung eingespielt werden. Weiterhin können im zeitlich begrenzten Rahmen veranstalterischer Anlässe auch Live-Musiker verdeckt im Innenraum agieren und ihre Programme eingliedern. Insbesondere steht dafür das vom Projektautor geführte Klangkollektiv SARDH zur Verfügung, welches auch die Sounds der Klang-Installation produziert. Ebenso können Gäste eingeladen werden, deren Klangprojekte auf die Skulptur in eigenen Facetten reagieren.
Die Produktion der Klangverläufe im 4-Kanal-System ermöglicht grundsätzlich eine raumkörperliche vierdimensionale Präsenz der Sounds. Diese kann der Besucher im aktiven Umwandern der Skulptur selbst eindrucksvoll räumlich erleben. Dabei sind die nachvollziehbaren Bewegungen der Sounds verschieden gestaffelt von der Rotation bis zur diametralen Kontrapunktierung.
Ohne die äußerliche Sichtbarkeit der Klangquellen erscheint die Raum-Skulptur aus sich selbst heraus klingend und ist gleichsam eine permanente Klang-Skulptur.

Die Licht-Installation

Mindesten 12 leistungsstarke Scheinwerfer (je 3 pro Seitenfläche der Skulptur) werden parallel zu deren Unterkanten im unmittelbaren Umfeld der Pyramide am Boden installiert und im Abstand von etwa 5 Metern in ihrer Lichtstreuungsbreite so ausgerichtet, daß sie die 4 Seitendreiecksflächen optimal anstrahlen.
Die Lichteinheiten erzeugen in der Grundeinstellung eine statische neutrale tageslichtadäquate Ausleuchtung, welche die Skulptur in den wechselnden Tageslichtverhältnissenen konstant beleuchtet und nachts entsprechend erhellt.
Die statische Ausleuchtung folgt den Intentionen einer skulpturalen Charakteristik, die im Dauerbetrieb bewußt auf die Möglichkeiten vielgestaltiger und bewegter Lichtgebungsprozesse verzichtet.
Dennoch ist die im Innenraum platzierte Lichtsteuerung potentiell ausgerüstet für vielgestaltige wechselnde Lichtgebungen: Monochrome oder mehrfarbige Beleuchtungsvarianten sind möglich. Weiterhin können bewegte Lichtgebungen eingesetzt werden, die von den Soundimpulsen adäquat gesteuert werden, so daß die Lichtbewegung eindrucksvoll der Soundbewegung folgt. Diese Variante ist sinnvoll kombinierbar z.B. mit den oben erwähnten Möglichkeiten der Live-Sound-Performances. Generell sind diese Varianten Optionen für zeitlich begrenzte veranstalterische Anlässe im Rahmen des Aufstellungszeitraums der Skulptur.
Die eigentliche Lichtwirkung der Skulptur entfaltet sich über die spiegelartigen Oberflächen der Disks, welche das Licht nach den eingestellten Strahlungswinkeln der Scheinwerfer verstärken und intensiv reflektieren. Das enorme reflektorische Potential der Disk-Oberflächen bewirkt, daß die Pyramide aus sich selbst strahlend erscheint und gleichsam eine permanente Licht-Skulptur ist.

Die drei gestalterischen Ebenen des Projekts sind in ihrer partiellen Ausführung inhaltlich wie technologisch aufeinander abgestimmt und verschmelzen in ihrer medialen Symbiose zur komplexen Skulptur.

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